Nächsten Samstag findet bekannterweise in Oslo der diesjährige Eurovision Song Contest statt. Männiglich wurde darüber geschrieben, wieviel die Veranstaltung heuer mit in der Krise entdecktem Nationalbewusstein und Mut zur Folklore, und wie wenig (einmal mehr) mit eigentlichem Gesangstalent zu tun habe.
Das erste Halbfinale hat gestern stattgefunden. Aber Überraschung: Neben den üblichen Verdächtigen Moldavien, Serbien, Bosnien & Herzegowina, Mazedonien, Weissrussland, etc. hat sich doch tatsächlich einer aus „Old Europe“ fürs Finale qualifiziert: Tom Dice. Der in seinem Heimatland Belgien vor einundzwanzig Jahren als Tommeke Eeckhout Geborene kann wirklich singen! Und damit passt er irgendwie so überhaupt nicht nach Oslo.
Gut, in Belgien ist Tom Dice kein Unbekannter: Vor zwei Jahren wurde er in der Belgischen Ausgabe von „The X-Factor“ Zweiter. Und seither gehts für ihn in seinem Heimatland steil aufwärts. Schon wieder ein Singer & Songwriter aus Belgien! Irgendwie muss das ein gutes Pflaster sein. Zu einem anderen schnuckeligen Belgier, Milow, gibt’s übrigens noch eine weitere Parallele: Während Milow sich in seinem Debüthit eine Nummer von Justin Timberlake und 50 Cent ausborgte und diese akustisch simplifizierte, setzte Tom Dice in seiner ersten Single auch auf eine Coverversion: Leona Lewis‘ Bleeding Love nämlich.
Euch allen sei Tom’s Album ‚Teardrops‘ ans Herz gelegt, das es leider in der Schweiz im Old-Skool Handel noch nicht zu kaufen gibt, aber bei iTunes schon. Solides, gitarrenlastiges Songwriting, getragen von Tom’s kristallklarer Stimme, die nicht nur im ESC Song „Me And My Guitar“ stark an Daniel Bedingfield erinnert.
Aber überzeugt euch am besten selber. Und auf eure Tipps für den/die/das ESC GewinnerIn sind wir gespannt.